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Kommunalwahl 2020: „Mettmann ist meine Partei“

Sandra Pietschmann, parteilose Bürgermeisterkandidatin, im Gespräch mit dem Schaufenster Mettmann. Sandra Pietschmann ist vielen Menschen bekannt als langjährige Geschäftsführerin von Mettmann-Sport. Jetzt bewirbt sie sich für das Amt der Bürgermeisterin. Einer Partei gehört sie nicht an, doch sie wird unterstützt von CDU und SPD. Im  Interview erzählt sie von Plänen für die Zukunft, Fehlern der Vergangenheit und ihrem handwerklichen Geschick.

 

Bild: Sandra Pietschmann will im September den derzeit amtierenden Bürgermeister Thomas Dinkelmann ablösen. Foto: Ira Kaltenegger

 

 

Der Jubiläumsplatz muss zu einem attraktiven Ort werden, der zum Verweilen einlädt und Touristen anlockt. Sicherheit und Ordnung ist auch in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema. Es beruht auf gegenseitiger Toleranz und Respekt aber auch auf Kontrolle und Konsequenzen wie beispielsweise durch die Ordnungspartnerschaft mit der Polizei. Die Familien in unserer Stadt brauchen Klarheit bezüglich der Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen in Kita und Ganztag und der angebotenen Schulformen. Das ist für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wichtige Voraussetzung.

 

Wie stark ist der Wahlkampf von der Corona-Pandemie geprägt? Haben Sie das Gefühl, die Menschen trotz der Einschränkungen zu erreichen?

 

Corona ließ uns verspätet in den Wahlkampf starten. Wir erreichen die Bürger*innen vermehrt über die Sozialen Medien, über meine Homepage oder im online Talk. Doch der persönliche Kontakt steht für mich absolut im Vordergrund. Mit Maske und Abstand ist dies auch in diesem Jahr möglich. Der Mix aus analog und digital prägt diesen Wahlkampf.

 

Welche Fehler wurden in Mettmann in der Vergangenheit gemacht, was wurde versäumt, was möchten Sie besser machen?

 

Mettmann ruhte sich lange auf seinem Status der Kreisstadt aus. Gewerbeflächen wurden nicht ausreichend bevorratet. Die Verkehrsführung wurde schon vor vielen Jahren nicht zu Ende gedacht. Heute ist meine Priorität, vorhandene Brachflächen gewerblich oder für Wohnzwecke nutzbar zu machen. So wird weitere Flächenversiegelung vermieden und gleichzeitig unsere wirtschaftliche Lage gestärkt. Für einen verbesserten Mobilitätsmix in unserer Stadt unterstütze ich den Bürgerbus, Auto- und Rad-Sharing Systeme und die Optimierung des ÖPNVs. Das Radkonzept spielt eine weitere wichtige Rolle.

 

Die Gestaltung des Jubiläumsplatzes und die Zukunft der Stadthalle sind zwei Dauerbrenner in Mettmann. Beschreiben Sie kurz und knapp Ihre Ideen hierzu.

 

Der Jubiläumsplatz lädt uns zukünftig zum Verweilen ein und wird zu einem beliebten Platz der Begegnung. Die Fassaden sind begrünt, der Hammerbach fließt als stilisiertes Wasserspiel über den Platz, auf dem Kinder spielen. Die Menschen kommen vermehrt mit E-Bussen oder dem Rad am Jubi an. Sie treffen sich mit Freunden in den umliegenden Restaurants und Cafés. Pendler finden hier Sitzgelegenheiten zum Durchatmen. WLAN ist selbstverständlich. Neue wie bestehende Veranstaltungsformate wie zum Beispiel ein Streetfood- oder Musik-Festival und der Wochenmarkt beleben den Platz. Eventuell findet sich eine Lösung für eine Teilüberdachung des Jubis.

 

Wir benötigen in der Stadt einen Raum für Veranstaltungen. Er muss unter anderem barrierefrei sein, den technischen Anforderungen der Veranstalter entsprechen, multifunktional nutzbar beispielsweise  für Vorträge, Konzerte und Tanzevents. Kann die Stadthalle im Denkmal saniert werden und die zuvor von uns definierten Funktionen erfüllen? Welche Chancen bietet ein Abriss und eine Überplanung des Areals für unsere Stadtentwicklung? Welche Investitionen stecken konkret hinter diesen Überlegungen? Nachdem all diese Fragen und noch viele weitere im Detail und transparent geklärt sind, können wir eine seriöse Entscheidung zur Zukunft der Stadthalle treffen.

 

Sie sind parteilos und haben wenig Erfahrung im politischen Betrieb. Sehen Sie das eher als Vorteil oder Nachteil? Zuletzt hat ja mit Thomas Dinkelmann ein parteiloser Kandidat das Rennen gemacht.

 

Mettmann ist meine Partei. Das Wohl der Mettmanner*innen steht für mich an erster Stelle. Die positive Entwicklung unserer Stadt steht im Fokus. Hierfür benötigen wir einen Wettbewerb der besten Ideen aller Akteure unabhängig von politischer Ideologie. Wir werden Brücken bauen und gemeinsam mehr möglich machen.

 

Verraten Sie uns Ihre größte (verzeihliche) Schwäche?

 

Eine schöne Tasse Latte Macchiato zusammen mit einem Stück dunkler Schokolade.

 

Mit welcher persönlichen Eigenschaft können Sie Menschen überraschen, womit rechnet man bei Ihnen nicht?

 

Ich bin Do-It-Yourselferin in mehrfacher Hinsicht. Mit einer Bohrmaschine kann ich zum Beispiel ebenso gut umgehen wie mit einer Nähmaschine oder einer Aufbauanleitung für ein Regal und das sogar mit viel Spaß.