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Mettmanner Jugendrat: Zwölf Fragen an Bürgermeisterkandidatin Sandra Pietschmann

Der Jugendrat der Kreisstadt hat den vier Kandidierenden der Bürgermeisterwahl jeweils zwölf Fragen gestellt – und jeweils zwölf Antworten erhalten.

 

Von Andre Volkmann für den Super Tipp

 

Bild: Sandra Pietschmann kandidiert als gemeinsame Kandidatin von CDU und SPD für das Amt der Bürgermeisterin. Foto: André Volkmann

 

 

So antwortet Sandra Pietschmann, unabhängige Kandidatin, unterstützt von CDU und SPD:

 

Wie stehen Sie dazu mehr Plätze für Jugendliche zu schaffen und welche Standorte kommen für Sie in Frage?

Weitere Treffpunkte für Jugendliche in Mettmann zu schaffen, ist wichtig. Hierbei möchte ich die Jugendlichen und die Streetworker von Anfang an beteiligen. Welche Kriterien muss ein Standort erfüllen, um später zu einem gelungenen Treffpunkt für alle Jahreszeiten zu werden? Was macht einen guten Treffpunkt aus?

 

Ein möglicher Standort wäre der Wanderparkplatz an der Stinder Mühle oder an der Sportanlage, so das Ergebnis des Gesprächs mit jungen Mettmanner*innen. Auch die Umsetzung des bereits geplanten Parcouring Platzes oder z.B. einer Freeletics Anlage ist mir wichtig. Ähnlich der Skateanlage im Stadtwald verbindet sich an dieser Stelle aktive Freizeitgestaltung mit einem Treffpunkt für Jugendliche.

 

Wie stehen sie zur Schaffung weiterer Grill-Plätze?

Der Schaffung weiterer Grillplätze stehe ich positiv gegenüber. Diese könnten ein Ergebnis des in Frage eins beschriebenen gemeinsamen Dialoges sein.

 

Welche Ideen haben Sie zur Verbesserung der Busverbindungen in der ganzen Stadt?

Grundsätzlich ist die Taktung des ÖPNVs für tägliche Schulfahrten und in den Abendstunden zu überprüfen. Die Disco Line ist bei Jugendlichen beliebt und kommt gut an. Die nächtlichen Verbindungen von den Haltestellen der Regiobahn ins weitere Stadtgebiet sind nicht optimal.

 

An welchen Stellen können Sie sich vorstellen Hundeauslaufplätze einzurichten?

Hundeauslaufplätze fehlen komplett im Stadtgebiet, während die Zahl der Hundehalter steigt. Der Wunsch der Hundehalter nach einem entsprechenden Auslauf ist groß.  Am Borner Weg, an der Sportanlage und in der Flurstraße gibt es Flächen deren Eignung als Hundeauslaufplatz ich überprüfen lassen werde.

 

Gefällt Ihnen Graffiti und wo können junge Künstlerinnen und Künstler neue Flächen bekommen?

Streetart Graffiti, die künstlerische Gestaltung von Mauern und Fassaden, gehört für mich zum Stadtbild einer jungen und weltoffenen Stadt. Wie wäre es mit einer Streetart Galerie in Mettmann? Einem Streetart Event? Mit verschiedenen Orten, die durch Künstler gestaltet werden? Z.B. wurde die Mauer an der Bahnstraße/Nähe Regiobahn schon mal genutzt, … und sicher finden sich noch weitere Orte.

 

Wie positionieren Sie sich zur Zukunft des Mehrgenerationenhauses Am KÖ/Jugendhauses?

Ein zentraler und geschützter Ort für die Jugend in der Stadt ist wichtig als Treffpunkt, als Anlaufstelle bei Problemen mit Schule/Ausbildung oder Elternhaus, als Ausgangspunkt für gemeinsame Freizeit- und Bildungsprojekte.  Daher brauchen wir ein Jugendhaus. Auch die Quartiersarbeit, aktuell vorwiegend für die älteren Generationen genutzt, ist ein wichtiger Baustein.

 

Wie stehen Sie zu einer Gesamtschule in Mettmann und wann kann sie wo eröffnet werden?

Eine Gesamtschule bietet allen Kindern in Mettmann die Möglichkeit an ihrem Wohnort zur Schule zu gehen. Die große Durchlässigkeit bietet zudem eine Chancengleichheit unabhängig des Elternhauses. Hier sehe ich persönlich große Vorteile. Ein Pluspunkt ist auch die Ganztagsbeschulung.

 

Die Elternbefragung zur Gesamtschule erfolgt im September. Der Elternwille wird entscheiden, ob wir das Projekt für Mettmann weiterverfolgen. Bei einem positiven Ergebnis müssen wir weitere Hürden wie die Genehmigung durch die Bezirksregierung und die der Finanzierung nehmen. Den Sanierungsstau an den bestehenden Schulgebäuden, in den Fachräumen, an digitaler Ausstattung müssen wir aktiv und umfangreich angehen.

 

Was muss in Mettmann besser werden?

Gemeinsam nach Lösungen zu suchen und diese dann zeitnah auch umzusetzen, wäre für mich eine Verbesserung. Viele Fragestellungen, die in den letzten Wochen an mich herangetragen wurden, können nur im Dialog gelöst werden. Die respektvolle Einhaltung von Spielregeln aller Beteiligten schafft mehr Vertrauen und öffnet damit Türen für neue Wege.

 

Zum Beispiel für einen chilligen Treff (ein Mix aus Cafe/Bar/Kneipe), der bis 21 Uhr geöffnet hat, für die Öffnung von Sportstätten am Wochenende, für weitere attraktive outdoor- Treffpunkte. Dies alles sind Wünsche, die ich im Gespräch mit jungen Mettmanner*innen gesammelt habe. Im intensiven Austausch mit dem Jugendrat und den SV -Sprechern können diese weiterentwickelt werden.

 

Wie wollen Sie das Anti-Rassismus-Konzept für den Kreis Mettmann umsetzen?

Meine Haltung zu diesem Punkt ist klar: Mettmann ist bunt und das ist gut so. Bildungsprojekte und gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Kooperationen mit Institutionen vor Ort und Vernetzung aller Akteure für ein weltoffenes Mettmann sind Schlüssel zu weiterem Erfolg von Integration. Aktuell unterstütze ich bereits zwei Mettmanner Schulen im Projekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“.

 

Wie soll in Mettmann die UN-Kinderrechtskonvention umgesetzt werden?

Über Kinderrechte müssen wir aktiv sprechen und aufklären. Eltern, wie Kinder, müssen über die Rechte und ihre Bedeutung aufgeklärt werden. Als Geschäftsführerin von me-sport e.V. habe ich mit meinem Team schon Camps unter dieses Motto gestellt und einen Kurzfilm erstellt, der dann über viele Monate im Kino lief. Diese Art von Vernetzung zu einem für unsere Gesellschaft sehr wichtigen Thema halte ich für zielführend.

 

Die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in laufende Fragestellungen der Stadt- und Verkehrsplanung sichert zudem die Mitbestimmung gem. der Konvention ähnlich wie dies im Rahmen der Arbeit der Spielplatzpaten schon praktiziert wurde.

 

Wie wollen Sie die Digitalisierung in Mettmann vorantreiben?

Der Ausbau der Netze ist wichtig für unsere Stadt. Mettmann wurde z.B. für ein 5 G Pilotprojekt ausgewählt. Wir brauchen gratis WIFI in der Innenstadt und an öffentlichen Plätzen. Freifunk Neanderland realisiert dies aktuell für eine Nachbarstadt auf ehrenamtlicher Basis.

 

Die digitale Ausstattung der Schulen muss vorrangig umgesetzt werden. Fördermittel aus den Corona Hilfspaketen für die Bereitstellung von Endgeräten für Schüler und Lehrer müssen jetzt zeitnah eingesetzt werden.  Wir benötigen jedoch auch eine verlässliche und professionelle Betreuung dieser Systeme.

 

Die Digitalisierung der Verwaltung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Um über unseren Tellerrand hinauszuschauen sind Expertenerfahrungen gefragt, denn auch in Sachen Digitalisierung ist Kooperation sehr hilfreich; z.B. mit Freifunk Neanderland oder “bliggit”, der brandaktuellen CityApp aus Wuppertal oder Nortal, den Verwaltungs-IT- Spezialisten aus Estland. Am 7. September findet mit diesen Experten ein Digi-Talk statt: „ Wie stellt ihr Euch Eure digitale Stadt in 2025 vor?“

 

Wie und wo sollen öffentliche Toiletten gebaut werden?

Ein wichtiger Standort für einen barrierefreie öffentliche Toilette ist für mich der Jubiläumsplatz.