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Stolpersteine wurden wieder verlegt

Die 2014 wegen Bauarbeiten entfernten vier Stolpersteine der Familie Simson an der Goethestraße wurden wieder ins Pflaster eingelassen. Ein fünfter Stein kam nun dazu, für Mutter Henriette Simson. Es war ein feierlicher Moment mit an die 100 Teilnehmern, die bewegt der musikalischen Darbietung mit Chor, begleitet von Trompete, Gitarre und Geige zuhörten.

 

Die Simsons waren fest in der Mettmanner Stadtgesellschaft verankert – bei den Schützen, bei der Freiwilligen Feuerwehr. Die Männer zogen für das Vaterland in die Kriege 1870/71 und in den ersten Weltkrieg 1914 bis 1918. 

 

Nach dem Umzug nach Berlin gerieten sie in die Nazi-Maschinerie aus Antisemitismus und Fremdenhass. 1938 mussten sie ihre Wohnungen verlassen und in sogenannte Judenhäuser umziehen. 1943 wurden sie nach Auschwitz transportiert. Dort verlieren sich ihre Spuren. „In Auschwitz-Birkenau wurden 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen umgebracht. Das sind so viel, wie in zehn bis zwanzig Fußballstadien passen“, sagt die ehemalige Stadtarchivarin Marie-Luise Carl, die zur Familiengeschichte der Simpsons in Mettmann geforscht hat.

 

Am Abend lud man zum Gedenken am Lavalplatz ein. Das federführende „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“ organisierte in Zusammenarbeit mit der Stadt für ein würdiges Programm, an dem auch viele Jugendliche teilnahmen.