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„Diese Satzung macht ME-Sport zukunftssicher“

Auf der Mitgliederversammlung erhielt das Werk eine deutliche Mehrheit. Wilma Rohde ist die neue Vorsitzende des Vereins.

 

Von Heike Bartels für Taeglich.me

 

Bild: Der alte Vorstand: Vorsitzender Markus Ordon (vorne) und seine Vorstandskollegen (v.l.) Gitta Burberg, Wilma Rohde und Thomas Nolte. Ordon stellte sein Amt zur Verfügung. Foto: TME

 

„Es geht um viel“, sagte Sandra Pietschmann, Geschäftsführerin von ME-Sport gleich zu Beginn der Mitgliederversammlung des Vereins am Freitagabend. Wichtigster Punkt in der Tagesordnung: Den Beschluss einer neuen, veränderten Satzung. „Wenn die Satzung kommt, gehen wir zwei Schritte weiter in Richtung Vereinszukunft“, so Pietschmann hoffnungsvoll.

 

Zunächst berichtete sie, dass die Mitgliederzahl 2019 fast auf die von ihr anvisierten 5000 gestiegen sei, aufgrund der Corona-Situation, aber wieder auf rund 4500 gefallen ist.

 

Die Geschäftsführerin erklärte weiter, dass zeitnah zu entscheiden sei, ob die vereinseigene Gustav-Bovensiepen-Halle an der Neanderstraße saniert oder das Grundstück verkauft und an anderer Stelle – zum Beispiel in Verlängerung der Flüchtlingsunterkunft Auf dem Pfennig – neu gebaut werden solle. Rund zwei Millionen Euro würde die Sanierung der maroden Halle kosten. „Zugesagt wurden uns bereits 435.000 Euro an Fördermitteln. Die Zusage gilt aber nur bis 2022“, so Pietschmann. „Eine Halle in der Innenstadt hat natürlich Vorteile, ein Neubau ist kreativer. Wir denken in alle Richtungen.“

 

Gewählt wurde – befristet bis April 2021 – ein neuer Vorstand, da sich Vorsitzender Markus Ordon aus privaten Gründen aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen hat. „Er hatte sich vehement für die neue Satzung eingesetzt, hat geholfen, wenn wir uns mal festgefahren haben. War ein Motor des Ganzen“, richtet Wilma Rohde lobende Worte an den scheidenden Vorsitzenden, der nicht persönlich anwesend sein konnte.

 

Wilma Rohde – bisher stellvertretende Vorsitzende – wurde zur neuen ersten Vorsitzenden gewählt, zweiter Vorsitzender ist Benjamin Pieker, der nur per Video-Chat zugeschaltet wurde. Das Vorstandsteam ergänzen weiterhin auch Gitta Burberg und Thomas Nolte.

 

Per Video-Chat begrüßte Sandra Pietschmann auch Timo Lienig, der als Jurist und Vereinsrechtler die Erstellung der Satzung fachmännisch begleitet hat. „Früher waren die Vereine kleiner, heute wird es für ehrenamtliche Vorstände immer schwieriger, den Verein zu leiten. Die Leitung mit Präsidium und hauptamtlichem Vorstand ist deshalb für größere Vereine bereits gang und gäbe“, begründete er, bevor Sandra Pietschmann den Mitgliedern ausführlich die Vorteile der neuen Satzung erläuterte.

 

„Wir bekommen mehr Klarheit, mehr Struktur, mehr Sicherheit“, so Pietschmann. „Anfragen von Mitgliedern können wir schneller beantworten.“ Die ebenfalls geänderte Präambel streicht unter anderem nochmal die religiöse und weltanschauliche Toleranz des Vereins, der sich gegen Diskriminierung und Rassismus ausspricht, heraus. „Wichtig ist auch unser Bildungs- und Erziehungsauftrag“, betont die Geschäftsführerin.

 

Neu ist eine duale Vereinsstruktur mit Trennung von operativem Geschäft und Aufsicht: Ein aus drei bis elf Mitgliedern bestehendes ehrenamtliches Präsidium bestellt einen hauptamtlichen Vorstand (maximal drei Mitglieder). Das Präsidium wiederum wird von der Delegiertenversammlung gewählt, in die je nach Größe einer Abteilung oder eines Fachbereichs eine bestimmte Anzahl von Delegierten gewählt werden (TME berichtete).  Für Rechnungslegung und Verwaltung des Vereinsvermögens zeigt sich der Vorstand verantwortlich, das Präsidium trifft unter anderem sportpolitische Entscheidungen. Eine Geschäftsführerin ist nicht vorgesehen.

 

„Der Vorteil der Delegiertenversammlung ist, dass die Interessen aller Abteilungen vertreten werden, Einzelinteressen verlieren an Gewicht“, betont Pietschmann. „Einzelne Mitglieder können über die Abteilungen Einfluss nehmen.“ Auch Wolfgang Robrahn machte sich für die Satzung stark: „Sie macht Me-Sport zukunftssicher. Ich gratuliere dem Team, das diese Satzung gemacht hat.“

 

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit der 69 anwesenden Stimmberechtigen war für die Satzungsannahme nötig, bei fünf Enthaltungen sprach sich schließlich eine klare Mehrheit für die Annahme der neuen Satzung aus, die im April 2021  in Kraft treten soll. „Ich danke allen, die mitgewirkt haben. ME-Sport macht einen Schritt nach vorne“, zeigte sich Sandra Pietschmann vom Wahlergebnis beeindruckt.

 

Auf die Frage eines Mitgliedes, was wäre, wenn Sandra Pietschmann zur Bürgermeisterin gewählt würde, antwortete Wilma Rohde: „Zwischen Wahl und Amtsantritt gibt es eine Übergangszeit von vier Wochen. Es gibt dann sofort eine Ausschreibung.“ Sandra Pietschmann: „Auch junge Menschen haben mit der neuen Struktur die Chance, kreativ und innovativ im Verein zu arbeiten.“