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Sportvereine starten langsam wieder durch

Das Land hat die Vereine in Mettmann überrascht, dass viele Beschränkungen und Verbote schneller als gedacht aufgehoben werden. Bei einigen Vereinen läuft der Sportbetrieb nun schon wieder, ME-Sport will nächste Woche starten, beispielsweise im Fitnessstudio.

 

Von Philipp Nieländer für TME.

 

 

Sandra Pietschmann, Geschäftsführerin von ME-Sport, hat in ihrem Büro gestern endlich wieder das vertraute Plop – Plop – Plop gehört, das wochenlang nicht zu hören war. Es sind die Tennisbälle, die auf der benachbarten Anlage des MTHC übers Netz geschlagen werden. „Das war mich das schönste Geräusch des Tages“, so Pietschmann, markiert es doch das langsame Ende einer für Mettmanns Sportvereine schwierigen Zeit. „Was nicht heißt, dass von einem Tag auf den anderen wieder alles wie vorher ist“, so Pietschmann. Und gerade für einen Verein, der unterschiedlichste Sportarten – manche unter freiem Himmel, andere in Hallen – anbietet, werden die nächsten Wochen noch viele Herausforderungen bereithalten. Auch das ist klar.

 

Die letzten Tage hatte Pietschmann damit verbracht, Sport-Lobby-Arbeit zu betreiben: „Wir haben uns an die Politik gewendet, nachdem wir am 20. April schon sehr enttäuscht waren, dass über den Sport so gar nichts gesagt wurde“, so Pietschmann, die auch im regen Austausch mit den unterschiedlichsten Sportverbänden war. „Damit, dass jetzt so geballt alles auf einmal erlaubt wird, damit hätten wir nicht gerechnet“, so Pietschmann. Der Verein sei aber bestmöglich auf die Situation vorbereitet, habe bereits fertige Konzepte, beispielsweise für den Außensport oder das Fitnessstudio, erstellt.

 

Doch noch fehlen verlässliche Ausführungsbestimmungen. „Bisher gibt es nur grundsätzliche Entscheidungen, aber keine bis wenig Details, wie es nach Vorstellungen des Landes dann in der Praxis aussehen soll“, sagt Pietschmann. Heißt: „Wir müssen, sobald die Bestimmungen vorliegen, prüfen, inwieweit unsere Konzepte anwendbar sind oder wo wir noch nachsteuern müssen.“ Dabei verfolge ME-Sport die Philosophie, den Sport maßvoll und umsichtig wieder zu starten, auch wenn die Erwartungshaltung der Mitglieder nach den Ankündigungen des Landes hoch sei.

 

Den Mitgliedern müsse klar sein, dass es zunächst noch massive Beschränkungen gebe, so Pietschmann. Training müsse zunächst noch kontaktfrei erfolgen. Umkleidekabinen dürfen, so hört man, vorerst nicht genutzt werden. Kontaktsport soll, so die Ankündigung des Landes, ab Ende Mai möglich sein. Während des Spiels sollen die Abstandsregeln aufgehoben werden, ist aus Düsseldorf zu hören.

 

„Ich würde es nicht für sinnvoll erachten, dann auch direkt den Ligabetrieb wieder aufzunehmen“, sagt Pietschmann: „So ein Kaltstart ist nie gut und sinnvoll, die Verletzungsgefahr, wenn man wochenlang nicht regulären konnte, ist extrem hoch.“

 

Fitnessstudio öffnet Mittwoch

 

Das vereinseigene Fitnessstudio am Jubi soll am kommenden Mittwoch wieder öffnen. Auch hier wurden schon Vorkehrungen getroffen, beispielsweise „Einbahnstraßen“, festgelegte Geräteflächen und vieles mehr. „Auch das muss noch alles mit den Ausführungsbestimmungen abgeglichen werden“, sagt Pietschmann. „Aber wird sind sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.“ Es werde aber definitiv eine vorherige Anmeldung erforderlich sein: „Unsere Mitglieder können dann im Internet einen Trainings-Slot buchen.“ Und einige Angebote werde es vermutlich noch längere Zeit nicht geben – zumindest nicht in der bisherigen Form. „So kann ich mir beispielsweise nicht vorstellen, dass 20 Menschen auf engem Raum einen Spinning-Kurs machen“, nennt Pietschmann ein Beispiel. Man überlege aktuell, welche Angebote man unter freien Himmel verlegen könne.

 

Bei den städtischen Sporthallen sei man mit der Stadt im engen Austausch. „Wir hoffen im Sinne der Sportler, dass es auch hier zeitnah Lösungen geben wird“, sagt die ME-Sport-Geschäftsführerin. In der vereinseigenen GuBo-Halle an der Neanderstraße wird derzeit ein Konzept für Kindersport an verschiedenen Stationen getestet. Auch hier möchte der Verein nach Möglichkeit am Mittwoch starten.

 

Die in den letzten Wochen entwickelten Online-Angebote sollen ebenfalls fortgesetzt werden. Diese hätten sich bewährt, so Pietschmann. Zudem werde es sicherlich auch Mitglieder geben, die sich zunächst noch keinen gemeinsamen Sport vorstellen können. „Und auch für die möchten wir attraktive Angebote bereithalten“, so Pietschmann.

 

Andere Vereine sind schon gestartet

 

In anderen Vereinen ist der Sportbetrieb bereits wieder angelaufen. So wurden beim Tennis-Club Metzkausen am Donnerstag die Tennis-Außenplätze freigegeben. Eine Info-Mail mit Auflagen und Regelungen wurde an die Mitglieder versendet. Das Clubhaus, Gastronomieräumlichkeiten, Kegelbahn und Tennishalle bleiben zunächst geschlossen. 

 

Beim Golfclub Mettmann sind der 18-Loch-Platz sowie die Driving Range sind für Mitglieder des Golfclub Mettmann seit gestern wieder geöffnet. Auch hier haben die Mitglieder zahlreiche Regeln einzuhalten. Unter anderen ist das Spielen nur mit vorgebuchter Startzeit möglich, der Flaggenstock darf nicht berührt werden, Schutzhütten dürfen nur bei Gewitter – und dann mit Maske – genutzt werden, Umkleideräume bleiben geschlossen.