Die Geschäftsführerin von ME-Sport möchte Bürgermeisterin werden und soll als gemeinsame Kandidatin von CDU und SPD ins Rennen gehen. Das haben gestern die Vorstände beider Parteien beschlossen. Die endgültige Entscheidung liegt bei den Mitgliedern.
Von Philipp Nieländer für TME
In den vergangenen Wochen ist intensiv darüber spekuliert worden, wer bei der Bürgermeisterwahl 2020 als Gegenkandidat von Amtsinhaber Thomas Dinkelmann antreten könnte. Einen Namen hatte indes kaum jemand auf dem Schirm: Sandra Pietschmann, derzeit Geschäftsführerin des Vereins ME-Sport. Nach Taeglich.ME-Informationen haben sich die Vorstände von CDU und SPD gestern auf die 49-Jährige als gemeinsame Kandidatin verständigt. Heute soll diese Entscheidung weiteren im Rat vertretenen Parteien mitgeteilt werden – in der Hoffnung, dass auch diese Pietschmanns Kandidatur unterstützen. Die endgültige Entscheidung liegt dann bei den Mitgliederversammlungen von CDU und SPD, die im Januar stattfinden werden.
Sandra Pietschmann ist verheiratet und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie lebt in Homberg, hat ihren Lebensmittelpunkt aber, wie sie selbst einmal gesagt hat, seit 20 Jahren in Mettmann: „In Homberg schlafe ich eigentlich nur, weil ich in meinem Büro bei ME-Sport noch kein Feldbett habe.“
Die gelernte Bankkauffrau, die vor ihrer hauptamtlichen Tätigkeit bei ME-Sport Übungsleiterin beim MTV war und bei der Deutschen Bank gearbeitet hat, begleitete bereits die Fusion der drei Vereine im Jahr 2005 aktiv und ist seither Leiterin der Geschäftsstelle, seit einigen Jahren formal mit dem Titel Geschäftsführerin.
Ein Leben für (ME-)Sport
Sie hat den Bachlauf mit aus der Taufe gehoben und hat die Gründung des Studios am Jubi aktiv mit vorangetrieben – ein Erfolgskonzept, wie sich mittlerweile herausgestellt hat. Es gab in Pietschmanns Zeit als Geschäftsstellenleiterin bzw. Geschäftsführerin auch schwierige Zeiten – so die Ausgliederung der Fußballabteilung im Jahr 2008 mit der einhergehenden Gründung des Vereins FC Mettmann 08 oder das Jahr 2013, als mehrere hundert Fußballer Mettmann-Sport geschlossen den Rücken kehrten.
Mittlerweile steht der Verein – in Bezug auf Mitgliederzahlen und Finanzen – wieder sehr gut da: Mehr als 4.500 Mitglieder sind in 18 verschiedenen Abteilungen und Fachbereichen aktiv. Über die Hälfte der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. In der Woche bietet ME-Sport mehr als 300 Stunden Sport und Bewegung für jedes Alter und jeden Leistungsstand an.
Sandra Pietschmann, die als „Macherin“ gilt und zertifizierte Mediatorin ist, hat kein Parteibuch und ist kommunalpolitisch bisher nicht in Erscheinung getreten.